Kanalmaßnahme Distelfeld
Bautechnische Prüfung für den Neubau eines Entlastungssammlers
Das bestehende Abwassernetz der Stadt Neuwied stieß in der Vergangenheit bei Starkregen an seine Grenzen. Um möglichen Überflutungen und damit Schäden vorzubeugen bauten die Servicebetriebe Neuwied (SBN) einen neuen Kanal vom Gewerbegebiet Distelfeld bis zum Rhein. Dieser „Entlastungssammler“ soll nicht nur das vorhandene Kanalnetz, sondern auch die innerstädtische Kläranlage bei großen Regenereignissen vor einer Überlastung schützen.
Künftig wird das Regenwasser der Gewerbegebiete Friedrichshof und Distelfeld durch den neuen Kanal DN 2000 mit einer Gesamtlänge von 2,7 km in den Rhein eingeleitet. Da ein Großteil der Strecke bebaut ist und mehrere Straßen sowie eine 8-gleisige Bahnanlage gekreuzt werden, wurde der überwiegende Teil der Rohre (2,5 km) im Vortriebsverfahren verlegt. Der Anschluss an das vorhandene Kanalsystem erfolgt über zwei Trennbauwerke.
Erstellt wurden die Bauwerke aus WU-Ortbeton mit Wandstärken von 25-80 cm. Für den Baugrubenverbau der bis zu 11,5 m tiefen Baugruben kamen neben Spritzbeton auch Spundwände, Trägerbohlwände und Geländeböschungen zum Einsatz.
Als besondere Herausforderung sind die Arbeiten in bis zu 6,0 m unter dem Grundwasserpegel liegenden Baugruben sowie die hohen Anforderungen an die Wasserundurchlässigkeit des Gesamtbauwerks zu nennen. Eine weitere Besonderheit stellt der Vortrieb mit teilweise sehr engen Kurvenradien (R=150 m) dar. Diese konnten durch den Einsatz einer hydraulischen Fuge als Druckübertragungsmittel realisiert werden.
ZPP bzw. deren Ursprungsgesellschaft war als Bautechnischer Prüfer tätig. Die Prüfung beinhaltete die Rohre, 10 Schachtbauwerke inklusive der beiden Trennbauwerke und einem Schieberbauwerk sowie die erforderlichen Baugruben.
Ergänzend zur statischen und konstruktiven Prüfung wurde die stichprobenhafte Kontrolle der Ausführung an den Baugruben und den Bauwerken vor Ort durchgeführt. ZPP konnte als technischer Berater seine Kompetenz z.B. bei der Überprüfung von Auffälligkeiten in der Ausführung oder einem geändertem Bauablauf einbringen.